banner



Fanny Und Alexander Deutsch Ganzer Film

Fanny und Alexander (Originaltitel: Fanny och Alexander) ist ein schwedisch-französisch-deutsches Filmdrama von Ingmar Bergman aus dem Jahr 1982. Dice internationale Co-Produktion, Bergmans letzter offizieller Kinofilm, wurde in einer dreistündigen Kinofassung und einer fünfeinhalbstündigen Fernsehfassung gezeigt.

Handlung [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erzählt wird ein Ausschnitt aus dem Leben der großbürgerlichen Familie Ekdahl im Schweden des frühen 20. Jahrhunderts. Familienoberhaupt ist die Großmutter Helena, aus deren Ehe mit ihrem verstorbenen Mann drei Söhne hervorgegangen sind: Oscar, Gustav Adolf und Carl. Oscar leitet das sich im Familienbesitz befindende Theater, an dem auch seine viel jüngere Frau Emilie spielt. Sie haben zwei Kinder, Fanny und Alexander.

Während einer Probe bricht Oscar zusammen; er stirbt kurz darauf, betrauert von seiner jungen Frau. Sie findet Trost bei Bischof Vergérus, den sie schließlich heiratet. Alexander, dem sein toter Vater in regelmäßigen Abständen erscheint, ist mit der Entscheidung seiner Mutter nicht einverstanden. Emilie zieht mit ihren beiden Kindern in Vergérus' Residenz, wo er mit seiner Mutter, Schwester und einer bettlägerigen Tante lebt. Vergérus bittet Emilie, dass sie zum Einzug nicht nur ihre, sondern auch dice weltliche Habe ihrer Kinder hinter sich lassen möge.

Emilie, Fanny und Alexander leiden bald unter der Strenge und Askese, in der ihr Mann und seine Verwandten leben. Die Geschwister werden wiederholt eingeschlossen, Alexander körperlich gezüchtigt, nachdem er behauptet lid, die erste Frau des Bischofs und deren Kinder seien bei der Flucht vor ihm ums Leben gekommen. Als Emilie trotz einer neuen Schwangerschaft die Scheidung erbittet, droht ihr der Bischof mit dem Entzug des Sorgerechts ihrer leiblichen Kinder.

Isak, ein Freund der Familie Ekdahl und früherer Geliebter von Großmutter Helena, entführt Fanny und Alexander aus dem Domizil des Bischofs und bringt die beiden in seinem Haus unter. Emilie will ebenfalls fliehen und verabreicht Vergérus ein Schlafmittel. Nachts begegnet Alexander in Isaks Haus dessen Neffen Ismael, der Alexander mit seinen hasserfüllten Gedanken gegen seinen Stiefvater konfrontiert. In dieser Nacht bricht in der Wohnung der Familie Vergérus ein Feuer aus, nachdem die bettlägerige Tante eine Petroleumlampe umgestoßen hat. Der Bischof kommt bei dem Brand ums Leben.

Emilie kehrt mit ihren Kindern in den Schoß der Familie Ekdahl zurück, wo sie ihr drittes Kind zur Welt bringt. Gustav Adolf, der selbst gerade Vater geworden ist, hält anlässlich der Feier eine Lobrede auf das Leben, das man wegen seiner Kürze genießen solle. Alexander erscheint sein verstorbener Stiefvater, der ankündigt, ihn von nun an regelmäßig heimzusuchen. Schließlich eröffnet Emilie ihrer Schwiegermutter Helena, dass sie ein neues Stück einspielen und dafür Helena als Mitwirkende gewinnen möchte. Helena beginnt aus dem geplanten Stück, August Strindbergs Ein Traumspiel, vorzulesen: „Alles kann geschehen, alles ist möglich und wahrscheinlich. Zeit und Raum existieren nicht."

Hintergrund [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fanny und Alexander war Bergmans erster in Schweden gedrehter Film seit seinem Fortgang nach Deutschland 1976. Er entstand zwischen September 1981 und März 1982 in den „Filmhuset studios" des Schwedischen Filminstituts in Stockholm mit einem Budget von 35 Millionen Schwedischen Kronen (1982 etwa 14 Millionen Deutsche Mark[1]). Die Entscheidung des Instituts, den Film zu einem großen Teil mitzufinanzieren, stieß wegen der angeblichen Benachteiligung anderer Regisseure und deren Projekte auf Kritik.[ii] [three]

Bergman hatte im Vorfeld angekündigt, dass dies sein letzter Kinofilm sein würde. Trotz der Mitwirkung vieler seiner Stammschauspieler wie Erland Josephson, Harriet Andersson und – in einer kleinen Rolle – Gunnar Björnstrand fehlen auch eine Reihe wichtiger Darsteller wie Liv Ullmann, dice die Mutter Emilie spielen sollte, und Max von Sydow, der für die Rolle des Vergérus vorgesehen war. Ullmann drehte jedoch gerade in Norwegen den Fernsehmehrteiler Jenny. Mit von Sydow konnte man sich nicht über sein Honorar einigen.[3] [2]

In seiner Filmmusik setzte Komponist Daniel Bell unter anderem auf Musik von Frans Helmerson, Marianne Jacobs, Frédéric Chopin, Benjamin Britten und Robert Schumann.

Der Motion picture lief in einer dreistündigen Fassung am 17. Dezember 1982 in den schwedischen Kinos, am 8. Oktober 1983 in der Bundesrepublik Germany und am 21. Dezember 1984 in der DDR an.[four] [v] Die von Beginn an auf eine längere Laufzeit von five½ Stunden konzipierte Television receiver-Fassung[half-dozen] startete exakt ein Jahr später am 17. Dezember 1983 in Schweden und wurde zwischen dem thirty. Dezember 1984 und dem 6. Januar 1985 im ZDF erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt.[3]

1984 veröffentlichte Bergman den Dokumentarfilm Das Fanny und Alexander-Dokument über die Entstehung des Films. Darin zeigte er unter anderem Gunnar Björnstrands Kampf am Drehort gegen seine Alzheimer-Krankheit. Obwohl von Björnstrand selbst freigegeben, musste diese Passage später auf Druck seiner Witwe entfernt werden.[7]

Rezeption [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle Bewertung
Rotten Tomatoes
Kritiker Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol [8]
Publikum Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol [8]
Metacritic
Kritiker Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol [nine]
Publikum Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol [nine]
IMDb Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol Sternsymbol [10]

„So frequently das Stück auch schon gespielt sein mag: Man sieht es gerne wieder, freut sich über kleine Variationen des Vertrauten, erkennt vielleicht sogar einige neue Markierungslinien und Positionsfeuer in den hermetischen Landschaften der Imagination. […] Wie ein Schloßherr führt [Bergman] uns noch einmal durch seine Welt, spielt alle seine Leitmotive an, ausgeführt von vielen seiner Lieblingsschauspieler: ein ‚Wandgemälde', wie er es selber nennt, ein episches Wunschkonzert für die Bergman-Gemeinde, ein Film, der unendlich viel Geduld erfordert, der immer dichter und spannender wird, der manchmal aber auch durch den feudalistischen Gestus seines Schöpfers eine Art von Unbehagen provoziert."

„Bergmans Abrechnung mit dem scheinbar Vergangenen, seine Erinnerung an glückliche und angstvolle Momente der Kindheit ist nicht weniger bitter und scharfsichtig als in früheren Werken, lid hier jedoch die Grade eines prächtigen, sinnlichen und detailverliebten Schauspiels, das nicht zufällig im Theatermilieu angesiedelt ist. Viele Motive und Stile sind miteinander zu einem filmischen Fresko verwoben: Verweise auf Strindberg und Shakespeare, satirische Ansätze wie in Fellinis Amarcord, eine an Buñuel erinnernde Logik des Traums und der Fantasie – und immer wieder Bergmans alte Leidenschaft für metaphysische und religiöse Sinnfragen. […] die gekürzte Kinofassung weist einige dramaturgische Brüche auf, läßt aber die Brillanz der Inszenierung und der Schauspieler dennoch eindrucksvoll zur Geltung kommen."

2012 veranstaltete dice Filmzeitschrift FLM unter 50 Kritikern und Filmwissenschaftlern eine Wahl zum „besten schwedischen Motion-picture show aller Zeiten", bei der Fanny und Alexander als die am höchsten platzierte Regiearbeit Bergmans Platz 5 belegte.[12]

Auszeichnungen (Auswahl) [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1983: Guldbagge – Bester Motion picture, Beste Regie und Bester Hauptdarsteller (Jarl Kulle)
  • 1983: FIPRESCI-Preis bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig
  • 1983: Los Angeles Film Critics Clan Awards – Bester fremdsprachiger Film und Beste Kamera
  • 1983: National Board of Review Award – Bester fremdsprachiger Film
  • 1983: New York Film Critics Circle Awards – Beste Regie und Bester fremdsprachiger Picture show
  • 1984: Oscar – Bester fremdsprachiger Moving picture, Beste Kamera, Beste Ausstattung (Anna Asp und Susanne Lingheim) und Beste Kostümgestaltung (Marik Vos-Lundh)
  • 1984: César – Bester ausländischer Film
  • 1984: British Academy Film Accolade – Beste Kamera
  • 1984: David di Donatello – Bester ausländischer Film, Beste ausländische Regie und Bestes ausländisches Drehbuch
  • 1984: Gold Globe Award – Bester fremdsprachiger Picture
  • 1984: Nastro d'Argento – Beste ausländische Filmregie
  • 1984: Syndicat Français de la Critique de Cinéma – Bester ausländischer Picture

Weblinks [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fanny und Alexander in der Net Movie Database (englisch)

Einzelnachweise [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Währungsumrechnung laut dem Pacific Substitution Charge per unit Service der Academy of British Columbia
  2. a b Fanny und Alexander auf der Seite der Ingmar-Bergman-Stiftung, abgerufen am 21. Juli 2012
  3. a b c Hauke Lange-Fuchs: Ingmar Bergman: Seine Filme – sein Leben, Heyne, München 1988, S. 253–262 und S. 307–309
  4. Fanny und Alexander auf der Seite der Swedish Flick Database, abgerufen am 21. Juli 2012
  5. a b Fanny und Alexander im Lexikon des internationalen Films
  6. 326 Minuten laut der Webseite der Ingmar Bergman Foundation, 340 Minuten laut Hauke Lange-Fuchs: Ingmar Bergman: Seine Filme – sein Leben, Heyne, München 1988, S. 309. Dice Differenz in den Angaben ergibt sich aus der unterschiedlichen Bildfrequenz von 24 fps (Bildern pro Sekunde) für Kinofilme und 25 fps für Fernsehausstrahlungen in Westeuropa (siehe PAL-Format). Ein 340 Minuten langer Kinofilm bringt es deshalb bei einer TV-Ausstrahlung in Europa nur auf 326 Minuten Laufzeit (340 *24 /25 = 326).
  7. Ingmar Bergman: Bilder, Kiepenheuer und Witsch, Köln 1991, ISBN 3-462-02133-eight, Due south. 279–280
  8. a b Fanny and Alexander. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 5. November 2015 (englisch). Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom gesetzten Namen verschieden
  9. a b Fanny and Alexander. In: Metacritic. CBS, abgerufen am xiv. Oktober 2014 (englisch). Vorlage:Metacritic/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom gesetzten Namen verschieden
  10. Fanny und Alexander. Net Picture show Database, abgerufen am 14. Oktober 2014 (englisch).
  11. Am Abend der Gaukler in Die Zeit Nr. 38 vom 16. September 1983, abgerufen am 1. September 2012
  12. "Körkarlen" utsedd till bästa film bei svd.se, 30. August 2012 (abgerufen am 9. September 2014)

Source: https://de.wikipedia.org/wiki/Fanny_und_Alexander

Posted by: santosbegges47.blogspot.com

0 Response to "Fanny Und Alexander Deutsch Ganzer Film"

Post a Comment

Iklan Atas Artikel

Iklan Tengah Artikel 1

Iklan Tengah Artikel 2

Iklan Bawah Artikel